THE GLOOMYS: Beat aus Berlin
Bevor der Beat für Furore sorgte, lag ganz Deutschland Im Skiffle-Fieber. So auch 1961, als in der Schöneberger Sporthalle die Jünger von Lonnie Donnegan zum Kampf um das “Goldene Waschbrett”antreten. The Skiffle Lords, die späteren Lords, tragen die Trophäe davon. Zweitplaziert ist jedoch eine Band, die später unter anderem Namen Ehre für Berlin als Rock-Town einlegen sollte: die Gloomy Moon Skiffle Group.
Als dann 1962 das Beat-Fieber von Manfred Weissleders Hamburger Star-Club nach Berlin überspringt, gibt es nur noch ein Motto: Beat, Beat, Beat. Die Gloomy Moon Skiffle Group zieht bei der neuen Welle mit und nennt sich fortan “Gloomy Moon Singers”. Ihr größtes Problem jedoch ist nicht der Name, sondern daß sie nur ein einziges Mikrophon haben und ihr Sound dünn klingt: Der Boss des Lokals Riverboat - die Gloomys spielen dort als Hausband - hat ein Einsehen und legt seinen Jungs erst einmal das Geld für eine vernünftige Anlage aus. Jetzt können die Gloomys richtig loslegen und Berlin zeigen, wie sich echter Beat anhört. Der erste Schritt ist eine Souvenirplatte, die sie zusammen mit anderen Bands für den Riverboat-Boss als Anerkennung für dessen Hilfe aufnehmen. Diese Platte erlangt für die Gloomys eine besondere Bedeutung: Die Band wird mit einem Plattenvertrag belohnt.
Jetzt beginnt die Zeit für die Berliner. Ständig sind sie auf Tournee im Bundesgebiet oder spielen in den Musiktempeln ihrer Heimatstadt. Ein Höhepunkt für die Spree-Athener ist ihr TV-Auftritt bei der Aktuellen Schaubude in Hamburg. Und mit ihrem Engagement im Hamburger Star-Club gehören die Gloomys endgültig zum deutschen Beat-Adel.
Wieder kreuzen sich die Wege der Gloomys und der Lords. Zur Deutschland-Premiere des ersten Beatles-Films “A Hard Day’s Night” wird die Gruppe gesucht, die dem Sound der Liverpooler Pilzköpfe am nächsten kommt. Man ahnt es schon: Gewinner am 6.9.1964 im Hamburger Star-Club - die Lords, zweiter - The Gloomy Moon Singers.
Das Jahr 1966 bringt viel Unruhe und Wandel für die Band. Die Jungs entscheiden sich, Profis zu werden, erste Umbesetzungen in der Band finden statt, ständig sind die Gloomys am Tingeln in Deutschland, Österreich und vier Monate in Spanien.
1967 ist es dann endlich soweit. Bei der Electrola nehmen die Gloomys in der Besetzung Heinz-Joachim Krebs - genannt “Heimchen” (g.; voc; 1.8.1944 in Potsdam),
Heinz Harden (g.; voc; 4.6.1946 in Hilden), Jörg Kulla (b.; voc; 14.9.1944 in Berlin), Peter Manikowski (dr.; 2.10.1940 in Berlin) und Mike Sanden, der einzig verbliebene Ur_gloomy (voc.; 11.7.1939 in Berlin) ihre erste LP auf.
“Daybreak” erscheint noch 1967. Zwei Jahre später folgt “Gloomys II”, das zweite Album der Band. In den folgenden Jahren entpuppt sich die Gruppe immer mehr als Brutstätte für Talente. So Begann zum Beispiel
Frank Zander “Hier kommt Kurt” seine Karriere als Gitarrist bei den Gloomys.                                                                       Text nach H. J. Simon                                                                                                  

Geschichte

© Bernd GĂĽnther, 14129 Berlin
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